Reproduktionsmedizin

«Kleine Schnitte für grosse Schritte.»

So wenig wie nötig, so viel wie notwendig

Wenn immer chirurgische Eingriffe notwendig werden, erfolgen sie nach Möglichkeit minimal-invasiv. Der Gang ins Krankenhaus ist oftmals mit dem Gefühl verbunden, aus dem normalen Leben gerissen zu werden.

Genau das können wir meistens vermeiden. Viele gynäkologische Eingriffe lassen sich ambulant durchführen.

Die drei häufigsten organischen oder anatomischen Ursachen für die eingeschränkte oder aufgehobene weiblichen Fruchtbarkeit sind Myome, Endometriose und verwachsene oder verschlossene Eileiter.

Knoten in der Gebärmutter

Myome sind gutartige, knotige Veränderungen in der Gebärmutter, ausgehend von der Muskulatur der Gebärmutterwand. Bei rund 20% aller Frauen ist dies der Hauptgrund für eine ausbleibende Schwangerschaft.

Je nach Lage der Myomknoten kann dies die Einnistung des Embryos verhindern. Myome können ebenfalls die Ursache von Fehlgeburten und Blutungsunregelmässigkeiten sein. Sie verursachen bei vielen Frauen häufige Schmerzen.

Die zwei bewährten Therapien sind – je nachdem wo die Myome lokalisiert wurden – die minimal-invasive chirurgische Entfernung durch Laparoskopie (Bauchspiegelung) oder durch Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung).

Nicht am richtigen Platz

Bei 15 – 20% aller Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch ist die Endometriose die Ursache. Dabei handelt es sich um eine Verschleppung von Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) in den Bauchraum oder auf die Eierstöcke.

Das führt zu einer eingeschränkten Fruchtbarkeit, verbunden mit zum Teil ausgeprägten, über Monate zunehmende Schmerzen vor und während der Periode sowie Schmerzen beim Geschlechsverkehr. Mittels Laparoskopie kann die Endometriose entfernt werden.

Gelegentlich geschieht dies auch mit Hilfe eines Lasers. In schweren Fällen ist – nach einer medikamentösen Nachbehandlung – eine zweite Laparoskopie nötig (Drei-Stufen-Therapie der Endometriose).

Verschlossene Eileiter

Infektiöse Entzündungen (Chlamydien), aber auch eine frühere Operation (z.B. Blinddarmentzündung) sind den meisten Fällen (statistische 11%) die Ursachen für verklebte und verschlossene Eileiter.

Dies verhindert die Befruchtung erheblich bis gänzlich. Durch einen Eingriff mittels Laparoskopie kann die Eileiterdurchgängigkeit mikrochirurgisch wiederherstellt werden.

Wenn der Kinderwunsch wieder ein Thema wird

Unter Umständen können Unterbindungen beim Mann oder der Frau rückgängig gemacht werden.

Die Wiederherstellung der Eileiterdurchgängigkeit erfolgt mikrochirurgisch. Wesentliche Faktoren für den Erfolg der Operation ist die Art wie die Unterbindung durchgeführt wurde. Die Länge des Eileiters nach der Wiederherstellung ist entscheidend.

Ist die Azoospermie durch eine früher durchgeführte Unterbindung der Samenleiter (Vasektomie) bedingt, kann innerhalb der ersten 5 Jahre nach Unterbindung eine mikrochirurgische Wiederherstellung der Samenleiter (Vaso-vasostomie) durchgeführt werden.